Emmylou Harris – Wrecking Ball

Als war’s das langersehnte dritte Album von Daniel Lanois, diesmal mit Emmylou Harris als Leadsängerin: So klingt WRECKING BALL beim flüchtigen Durchhören. Aber Vorsicht, der erste Eindruck trügt. Sicher ist der Einfluß des Produzenten, der Robbie Robertson, Bob Dylan, U2, die Neville Brothers und viele andere zu seinen Kunden zählt, nicht zu unterschätzen. Doch Emmylous Handschrift prägt die 53minütige, zutiefst romantische Songkollektion. Da ist ihre immer noch faszinierende Stimme, tiefer geworden, abgeklärter im Lauf der lahre, da ist das exquisite Songmaterial – Frau Harris covert unter anderem Neil Young, Steve Earle, Bob Dylan und Luanda Williams -, da sind Begleiter der Spitzenklasse (Young, Earle, Kate & Anna McGarrigle, U2-Drummer Larry Müllen, Lanois-Spezi Malcolm Burn, um nur einige zu nennen), und da ist schließlich die luftige Produktion von Daniel Lanois, die Weite und Leichtigkeit suggeriert. Die Klänge scheinen förmlich in der Luft zu schweben. Harmonie isl alles, Heftiges, Schrilles gar ist verpönt. Highlights gibt’s zuhauf auf Miss Harris‘ 21. Album: Dylans ‚Every Grain Of Sand‘ gehört dazu, ‚May This Be Love‘ von Jimi Hendrix (!) und der wunderschöne ‚Waltz Across Texas Tonight‘, geschrieben von der Künstlerin selbst und Dauerpartner Rodney Crowell. „Ein Album über Sehnsucht“ nennt Emmylou Harris selbst ihr WRECKING BALL. Es ist wesentlich mehr geworden: ein leises Meisterwerk.