The Pretenders – The Isle Of View
Keine spektakuläre, aber eine schöne, wunderbar entspannte Platte ist Chrissie Hynde und ihren Pretenders da gelungen. THE ISLE OF VIEW ist das Ergebnis eines einmaligen Konzertes in einem Londoner Studio und bietet einen bunten Querschnitt durch das bisherige Schaffen der ungemein talentierten, aber vom Schicksal gebeutelten Band. Von der Ur-Formation sind nur noch die charismatische Frontfrau und Drummer Martin Chambers übrig. Zum festen Line-up gehören ferner Adam Seymour (Gitarre) und Andy Hobson (Baß). Was das vorliegende Album allerdings so interessant macht, sind die Gäste. Dämon Albarn von Blur am Klavier, aber vor allen Dingen das Duke String Quartet verpassen den wohlvertrauten Stücken ein völlig neues Soundgewand. Umso mehr, als es sich um ein semi-akustisches Konzert handelt, um einmal das ausgelutschte Attribut „unplugged“ zu vermeiden. In diesem Ambiente erstrahlen Perlen wie ‚Chain Gang‘ oder ‚Brass In Pocket‘ in neuem Glanz. Mitunter wirken die Arrangements freilich nicht ganz ausgegoren, erscheinen die Streicher gar deplaziert. Doch die stillen Highlights dieser Kollektion – ‚Kid‘, ‚I Hurt You‘, ‚Hymn To Her‘ oder Ray Davies‘ ‚I Go To Sleep‘ machen diesen kleinen Makel locker wett. Pluspunkte sind Miss Hyndes abgeklärter, selbstbewußter Gesang, die allenthalben dominierenden Akustikgitarren und die gelungene Songauswahl aus allen sechs bisher erschienenen Alben. THE ISLE OF VIEW – Insel mit Aussicht.
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