Iron Maiden – The X Factor
Düstere Mönchsgesänge, langsam tasten sich aus dem Hintergrund Gitarrenklänge nach vorn, Flüstergesang setzt ein, ein kurzes Atemholen, und schon befindet man sich mittendrin im Maiden-typischen Midtempo-Metal. ‚Sign Of The Cross‘ heißt der Knaller, der THE X FACTOR, das zehnte Studioalbum des Quintetts aus London, eröffnet. Nach FEAR OF THE DARK von 1992 hat Sänger Bruce Dickinson den Dienst bei den Schwermetallern quittiert, Ex-Wolfsbane-Shouter Blaze Bayley wurde von Steve Harris und Co. zum Nachfolger erkoren. Musikalisch hat sich indes wenig verändert. Iron Maiden pendeln zwisc-hen episch angelegten Titeln mit viel Atmosphäre (‚Sign Of The Cross‘, ‚The Aftermath‘), die mitunter an die frühen Wishbone Ash erinnern, und 08/15-Hardrocknummern (‚Lord Of The Flies‘, ‚Man On The Edge‘), die daherkommen wie tausendmal gehört. Was mit zunehmender Spieldauer nervt, ist der ewig gleiche Aufbau der Stücke: balladesker Einstieg mit etwas Akustikgitarre, abrupter Tempo- und Stimmungswechsel von Watte zu Metall und wieder zurück. Dazu die obligatorischen Breaks, Bayleys opernhafte Stimme, und fertig ist der handwerklich solide gespielte, aber nicht übermäßig inspirierte Maiden-Sound. Was einmal die Speerspitze des Heavy Metal war, nimmt sich in Zeiten, in denen Heimet, Nine Inch Nails und andere dem Genre längst neue Richtungen aufgezeigt haben, ein bißchen altbacken aus.
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