Electrafixion – Burned

1981 brachten Echo And The Bunnymen mit HEAVEN UP HERE eine wunderbare, elegische, in bitterem Weltschmerz vor sich hin schmachtende Platte auf den Markt, die den Sänger lan McCulloch zu einem Künder der gepflegten Trauer machte. Von da an ging’s bergab, sowohl mit der Liverpooler Band als auch mit ihrem Chef. Man kuschelte sich ein in Selbstzitaten. Nun versucht lan Mc-Culloch zusammen mit seinem alten Echo-Kollegen Will Sergeant und seiner neuen Band Electrafixion ein Comeback. Und das ist nach all den lahren ein neuer Grund, Rotz und Wasser zu heulen. Denn während andere Helden aus den frühen 8oern – Elvis Costello. Marc Almond, Bob Mould – den Zeitsprung in die 90er elegant absolviert haben, schafft McCulloch auf BURNED trotz allem verzweifelten Bemühen den Anschluß nicht. Der Sound auf dem Album bleibt in kryptischer Larmoyanz stecken. Das Quartett aus UK breitet sich aus auf einem ermüdenden Hall- und Daddel-Teppich, der jeden Energiefluß sofort erstickt. Die Songs werden müde ausgewalzt und zerlaufen wie Camembert im August. Und auch die verdruckst-weinerliche Art McCullochs zu singen macht die Sache nicht besser: Die Höhen der Dramatik, zu der er sich aufschwingt, sind einfach unecht und zeigen umso deutlicher, wie wenig Substanz in den Songs zu finden ist – schlichte Theatralik also. BURNED ist am ehesten etwas für New-wave-Historiker. Schade drum: lan Mc-Culloch wiederzuentdecken ist ungefähr so aufregend wie Schäfchenzählen.