Neneh Cherry – Raw Like Sushi

Der Titel des Albums versprach nicht zuviel: Die in Schweden lebende Tochter des amerikanischen Jazz-Trompeters Don Cherry zeigte sich 1989 auf ihrem Debüt wirklich rauh, ungezügelt, ansteckend quirlig und spontan. Kurz zuvor war sie noch hochschwanger mit Bomb The Bass durch deutsche Clubs getourt, nun hatte sie mit ‚Buffalo Stance‘ einen Nummer-i-Hit und die bedingungslose Sympathie der Kritiker-Zunft. Selbstbewußt-sexy kombinierte sie Jahre von dem „Girlie“-Trend Minirock mit Basketball-Stiefeln und ließ in Songs wie ‚So Here I Come‘ keinen Zweifel daran, daß sie genau wußte, wo’s langgeht. Ob ‚Manchild‘ (ihr zweiter Hit), ‚Kisses On The Wind‘ oder ‚Inna City Mamma‘: RAW LIKE SUSHI war das hochmusikalische Statement einer Frau, die keinen Moment daran dachte, sich als singender Kleiderständer vermarkten zu lassen. Nenehs Streifzüge durch HipHop-, Funk- und Soul-Gefilde sind auch sechs Jahre danach noch ein Genuß.