Long Fin Killie – Houdini

Das englische Label Too Pure wartet auch 1995 mit musikalischen Überraschungen auf. Nachdem in den letzten jähren bereits Bands wie Mouse On Mars, Pram, Minxus und Laika mit ihrer schrägen Mixtur aus Pop-, Artrock-, Jazz- und Elektronik-Elementen überzeugten, sorgt jetzt ein schottisches Quartett mit seinem Debütalbum für ein ähnlich faszinierendes Hörerlebnis. Mit ihrem stilistisch vielschichtigen Musikcocktail verzauberten Colin Greig, Phil Cameron, Luke Sutherland und Dave Turner sogar Mark E. Smith, den Sänger von The Fall. Der zeigte sich auf Anhieb von einem Demoband so begeistert, daß er eigens nach Edinburgh reiste, um für den Song ‚The Head Of Dead Surfers‘ seinen trockenen Sprechgesang beizusteuern. Doch die Gruppe kreiert auch ohne prominente Hilfe außergewöhnliche Soundscapes, die vor Ideen nur so übersprudeln, in Songs wie ‚Love Smothers Allergy‘ und ‚Rockethead On Mandatory Surveillance‘ erzeugt Long Fin Killie mit Instrumenten wie Dulcimer, Bouzouki, Geige, Saxphon, Mandoline sowie Gitarre, Schlagzeug und Baß einen dichten, unverwechselbaren Klang, der in seiner filigranen Versponnenheit, seinen vertrackten Melodien und den unkonventionellen Rhythmen mitunter an englische Bands der frühen 80er lahre wie die Blue Orchids oder die legendären lazzateers erinnert und damit einen längst vergessenen Seitenarm der englischen Musikgeschichte überzeugend wiederbelebt.