Finest Zappas
Hot Rats (1969)
Das ungeliebte Schmuddelkind der Gegenkultur zeigt, was in ihm steckt. Mit wechselnden Bandbesetzungen zelebriert Zappa auf HOT RATS virtuosen Jazzrock: ein exzellenter instrumentaler Soundtrack, getragen von hervorragenden solistischen Leistungen. Die einzige konzeptionelle Ausnahme macht ‚Willie The Pimp‘, gesungen von Zappas einstigem Schulfreund Don Van Vliet alias Captain Beefheart.
Roxy And Elsewhere (1974)
Ein Zappa-Spruch schreibt Geschichte: Jazz is not dead, it just smells funny“, aus ‚Be-Bop Tango‘ drückt nicht nur Franks gespaltenes Verhältnis zu der traditionsreichen Musikform aus, sondern entwickelt sich in der Folgezeit zur vielstrapazierten Redensart. Mit dem Live-Album ROXY AND ELSE-WHERE begibt sich Zappa musikalisch einmal mehr ins Spannungsfeld zwischen konventionellem Rock und Free-Iazz.
Flllmore East, June 1971 (WV
Ein Konzeptalbum über das anstrengende Tourleben einer imaginären Rockband, live aufgenommen im legendären New Yorker ‚Fillmore East‘, das kurz darauf die Pforten schließt. Zappas zotiger Zynismus trifft Groupies, mittelmäßig begabte Musikerkollegen und gipfelt in einer Version der klassischen Turtles-Schnulze ‚Happy Together‘ – mit Unterstützung der beiden Ex-Turtles Flo und Eddie am Mikrofon.
One Size Fits AU (1975)
Die Kunst der Fusion von lazz, Rock und Comedy-Music in absoluter Vollendung: Was auf vorangegangenen Alben oftmals zerfahren wirkte, verläuft auf ONE SIZE FITS ALL in streng geordneten Bahnen. Erstmals kompiliert Zappa einzelne Songs aus Live- und Studiomaterial, ein Verfahren, das in Zukunft zu seinem Markenzeichen werden soll. Höhepunkte des Albums: ‚San Ber’dino‘ und das auf deutsch gesungene ‚Sofa No. 2‘.
Freak Out!
(1966)
Das verrückteste Debüt der Dekade. Frank Zappa und die Urformation seiner Mothers Of Invention drehen Doo-Wop-Schmonzetten, Motown-Soul, Klangkollagen, Blues und Politpop durch den Fleischwolf- und intonieren mit ‚Hungry Freaks, Daddy‘, ‚Who Are The Brain Police?‘ und ‚Trouble Every Day‘ den Abgesang auf den american way of life. Die Geburt des Avantgarde-Rock.
Over-Ntte Sensation (1973)
Die Zeiten freiformaler Experimentierlust sind erst einmal vorbei. Zappa entdeckt mit ‚Dirty Love‘, Tm The Slime‘ und ‚Zomby Woof den strukturierten, ßläser-verzierten Jazzrock, der für seine nächsten Alben maßgeblich sein wird. Auf Zappas Lohnliste stehen derzeit so renommierte Musikerkollegen wie der französische Geiger Jean-Luc Ponty, das Keyboard-As George Duke sowie die Brüder Tom und Bruce Fowler.
Bongo Fury (1975)
Die Vereinigten Staaten begehen demnächst ihren 200. Geburtstag, Zappa und sein Kumpel Captain Beefheart feiern auf ihre ureigene Weise mit (‚200 Years‘): Live in Austin, Texas, machen sie sich mit geballtem Wortwitz über allerlei amerikanische Abnormitäten lustig. Schon die Songtitel sprechen Bände: ‚Poofter’s Froth Wyoming Plans Ahead‘, ‚Carolina Hardcore Ecstasy‘, ‚Sam With The Showing Scalp Fiat Top*.
Uncle Meat U969)
Soundtrack zu Zappas erstem Underground-Film, der allerdings erst 1989 fertiggestellt wurde: Neben den bizarren Klangcollagen, Versatzstücken aus Free-Jazz und moderner Klassik, Gesprächsfetzen und dem sechsteiligen Jazzrock-Epos ‚King Kong‘ der Original-LP enthält die Doppel-CD zusätzlich 45 Minuten bislang unveröffentlichte Musik und Dialoge aus dem Film.
Apostrophe (‚) (1974;
„Watch out where the huskies go and don’t you eat that yellow snow“: Onkel Franks gutgemeinter Hinweis, keine gefrorene Hundepisse zu verzehren, bringt ihm unerwartetes Radioairplay und seine erste Gold-LP ein. Nicht mit Gold aufzuwiegen: besagtes ‚Don’t Eat The Yellow Snow‘, ‚Uncle Remus‘, sowie die Geschichte von ‚Stink-Foot‘ – wie gut. daß es noch keine CDs mit „Smell-A-Round“-Effekt gibt.
Zoot AUures (1976)
Zappas reinrassigstes Rock-Album: Mit minimaler Bandbesetzung läuft Frank zur Höchstform an der Gitarre auf. Der lakonische Abgesang auf den ‚Disco Boy‘, die Sadomaso-Phantasie ‚The Torture Never Stops‘ und ‚Ms Pinky‘, die Hymne an eine elektrische Masturbationshilfe aus holländischer Fertigung, gelten fortan als Zappa-Klassiker. Gast an der Mundharmonika: Captain Beefheart — leider ein letztes Mal.
Sheik Yerboutl (1979)
Die Inkarnation des Begriffes „zappaesk“ in Albumform: Vehüllt in Rock, ]azz und radiotauglichen Wohlklang, sagt Zappa der (damals noch nicht erfundenen) „political correctness“ mit ebenso frauen- wie männerfeindlichen Rundumschlägen den Kampf an. Zappas bis heute meistverkauftes Album enthält die Top Ten-Hits ‚Bobby Brown Goes Down‘ und ‚Oancing Fool‘ sowie den umstrittenen Song über die ‚lewish Princess‘.
Boulez Conducts Zappa: The Perfect Stranger (1984)
Nach der Zusammanarbeit mit dem London Symphony Orchestra ein weiterer Versuch Zappas, der Banalität der Pop-Musik zu entrinnen, um im bürgerlichen Kulturbetrieb Fuß zu fassen: Im Auftrag und unter der Leitung des renommierten französischen Dirigenten und Komponisten Pierre Boulez spielt das Ensemble InterContemporain Zappas Kammermusik ein. Der Meister selbst greift in die Tasten des Syndaviers.
The Best Band You Never Heard In Your Life (1988)
Perfektionst Zappa erreicht auf seiner letzten Welttournee im Jahr 1988 den Gipfel der Schaffenskraft. Die elfköpfige Band folgt ihrem Brötchengeber mit traumwandlerischer Sicherheit durch geistreich umarrangierte Zappa-Klassiker und eine Handvoll ungewöhnlicher, aber meisterhaft interpretierter Fremdkompositionen (‚Ring Of Fire‘, ‚Stairway To Heaven‘, ‚Purple Haze‘, ‚I Left My Heart In San Francisco‘).
Joe s Garage Actsl, II & III (1979)
Eine Rock-Oper in drei Akten über das Zensurgebaren im Land von Freiheit und Abenteuer. Protagonist „Joe“ gründet eine Garagenband und wird in der Folgezeit von geldgierigen Plattenbossen, religiösen Fundamentalisten und anderen üblen Zeitgenossen demoralisiert. Exzellente Comedy-Music, die sogar Antworten auf die wirklich brennenden Fragen des Lebens sucht: ‚Why Does ItHurtWhenIPee?‘
Them Or Us (1984)
Nach dem eher enttäuschenden MAN FROM UTOPIA folgt 1984 die Rückkehr zu alten Tugenden: Zappa versprüht gallenbittere Zeitkritik (‚Be In My Video‘), reanimiert alte Doo Wop-Schnulzen (‚The Closer You Are‘), exerziert die Kunst der Cover-Version (‚Whippin‘ Post‘ der Allman Brothers) stranguliert seine Gitarre mit rasiermesserscharfen Soli und fungiert als Lehrmeister für den Nachwuchsgitarristen Steve Vai.
The Yellow Shark (1993)
Abgang einer Ikone: Das letzte zu Lebzeiten Zappas veröffentlichte Album. Eingespielt mit dem 26köpfigen Frankfurter Ensemble Modern, findet THE YELLOW SHARK als Sammelsurium aus postmodernen Pianoduetten, schrägen Streichquintetten und Balletmusik selbst Gnade vor den gestrengen Ohren der E-Musik-verwöhnten Bildungsbürger. Mit Folgen: der „gelbe Hai“ halt sich fast ein ]ahr lang in den Klassik-Charts.
Shut Up’n Play Yer Gultar (1981)
Der Titel hält, was er verspricht: Gitarrensoll bis zum Abwinken. Franks freie Improvisationen auf der Gitarre, die bei diversen Live-Konzerten in den lahren 1977 bis 1980 aufgenommen wurden, machen SHUT UP’N PLAY YER GUITAR zur Lehrstunde für den angehenden Axeman. Das vorher lediglich als Doppel-CD erhältliche Album erscheint jetzt erstmals als aufwendige Drei-CD-Box mit dem Original Cover-Artwork.
Jazz From Hell (1987;
Frank diesmal (fast) im Alleingang: Schier atemberaubende Achterbahnfahrten auf dem Synclavier — nur einmal wird Zappa von einer „richtigen“ Band begleitet — bringen dem einstigen Rockrebellen erstmals auch Sympathie und Anerkennung bei der „seriösen“ Musikkritik ein. Der Lohn für Zappas solistische Stil-Übung: ein Grammy-Award in der Kategorie „Best Rock Instrumental Performance“.
Ship Arriving Too Late To Save A Drowning Witch (1982) You Can t Do That On Stage Anymore Vol. 2 (1988)
‚Valley Girl‘, ein Duett mit Tochter Moon Unit, wird zur erfolgreichsten Zappa-Single aller Zeiten. Frank selbst fungiert einmal mehr als wegweisender Wortschöpfer. Der Ausdruck „Valley Girl“ entwickelt sich in den Staaten zum geflügelten Wort – als Synonym für gelangweilte, neureiche Vorstadtmädchen. Zappas nach wie vor präsente Vorliebe für gesellschaftliche Tabuthemen gipfelt im Song über die ‚Teen-Age Prostitute‘.
Das Sahnestück aus Zappas sechsteiliger Live-Retrospektive YOU CAN’T DO THAT ON STAGE ANYMORE offeriert ein komplettes Konzert mit der 1974er Mothers-Besetzung. In Helsinki treibt F.Z. die Kollegen Napoleon Murphy Brock, George Duke, Ruth Underwood, Tom Fowler und ehester Thompson zu musikalischen Höchstleistungen. Nur hier zu hören: der finnische Tango ‚Satumaa‘ und der improvisierte Dialog ‚Room Service‘.
RARE WARE
Zappa exklusiv bei ME/Sounds: Wir verlosen fünf Exemplare der Promotion-CD ‚No Commercial Potential‘. Das Album mit 15 digital remasterten musikalischen Höhepunkten aus Frank Zappas fast 301’ähriger Karriere ist im Schallplattenhandel nicht erhältlich. Einsendungen bis zum 16. Juli (Datum des Poststempels) an MVG ME/Sounds, Kennwort „Stink Foot“, 81536 München. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.
Ebenfalls erhältlich:
Absolutely Free (1967); We’re Only In It For The Money (1968); Lumpy Gravy (1968); Cruising With Rüben And The Jets (1968); Weasels Ripped My Flesh (1970); Burnt Weenie Sandwich (1970); Chunga’s Revenge (1971); Just Another Band From L.A. (1972); Waka/Jawaka (1972); The Grand Wazoo (1972); Zappa In New York (1978); Studio Tan (1978); Sleep Dirt (1979); Orchestral Favourites (1979); Tinseltown Rebellion (1981); You Are What You Is (1981); The Man From Utopia (1983); Baby Snakes (1983); Thing-Fish (1984); Francesco Zappa (1984); Does Humor Belong In Music? (1985); Meets The Mothers Of Prevention (1985); London Symphony Orchestra (1987); Guitar (1988); Broadway The Hardway (1988); Make A Jazz Noise Here (1991); Playground Psychotics (1992); Ahead Of Their Time (1993); You Can’t Do That On Stage Anymore Vol.1-6 (1988-1993). Alle bei Rykodisc (über Rough Trade) erschienen.
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