Judas Priest – Sad Wings Of Destiny

Mit steter Ambivalenz wurde das 1972 gegründete britische Quintett beurteilt: Dem Vorwurf seitens der Kritik, nichts weiter als ausgelutschte Hardrock-Klischees wieder neu aufzukochen, stand der unumschränkte Jubel der Fanmassen gegenüber, die Lederfetischist Rob Halfotd und seine Mannen Ende der siebziger Jahre problemlos aktivieren konnten. Noch aus den Gründerjahren stammt das 1975 erschienene, zweite Werk der Metallarbeiter aus Birmingham. Nach dem noch eher leichtgewichtigen Debütalbum ROCKA ROLLA offenbarte sich auf SAD WINGS OF DESTINY ansatzweise der später erfolgsträchtige Stil: ultraschnelle, noch recht ungelenke Kompositionen mit aufheulenden, doppelten Gitarrensoli und manischen Riffs. Darüber phrasiert ein mystisch-verquaster Rob Haiford mit Tönen im Kastratenbereich Texte über todbringende Tyrannen und schlitzende Schinder. Und Black Sabbath lassen dabei herzlichst grüßen.