A Subtle Plague – No Reprise
Unter der Sonne San Franciscos blühen die seltsamsten Gewächse. A Subtle Plague zum Beispiel. Die sechs Musiker um die bayerischen Emigranten Benjii, Patrick und Christopher Simmer5bach pflegen den Lebensstil der Hippie-Kommunen in der Art von Grateful Dead. Mit der Musik von Jerry Garcias Mannen haben die Kommunarden aus Kalifornien indes wenig gemein. A Subtle Plague spielen eine neuzeitliche, subtilere Variante des Mittachtziger Hardcore. Auf NO REPRISE packt die Band alle Höhen und Tiefen der menschlichen Psyche in zwölf Songs. Aber stets mit einem Augenzwinkern: Das punkige ‚Microfaction‘ wird von einem pathetischen Gitarrensolo unterbrochen, um gleich wieder von einem Lärmorkan weggeweht zu werden. In The Weak And Deprived‘ zirpt auf dem rechten Kanal lieblich die akustische Gitarre, während links ein schneidendes Feedback drohend anzeigt, wohin die Reise geht. Zudem befreien A Subtle Plague Nick Caves hymnischen ‚Ship Song‘ vom bonbonfarbenen Bombast. In ihren Texten zeigt sich die Band hochpolitisch, aber auch dabei siegt schließlich die Ironie. Zeilen wie „I wanna kill the President, sodomize him when I’m done“ hätten den Brüdern Simmersbach zwar beinahe die Abschiebung aus dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten beschert, zeugen aber immerhin von einem ganz besonderen Humor.
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