Moby :: Everything Is Wrong
Moby wird mit seinem langerwarteten Debütalbum viele seiner Fans leicht vor den Kopf stoßen, denn nicht die allseits geliebten Rave-Hymnen wie ‚Feeling So Real‘ und ‚Everything You Touch Me‘ prägen das musikalische Bild der Platte, sondern ein vielschichtiges Konglomerat aus Jungle-, Soul-, Klassik-, House-, Industrial- und Gitarren-Elementen. Doch alle Songs des Musikers, der Joy Divison ebenso zu seinen Einflüssen zählt wie Bach und die legendäre Punkband Flipper, bei der er einmal für drei Tage Sänger war, überzeugen durch kompromißlose Härte, gefühlvolle Melodien und fein ausgearbeitete Arrangements. So stehen knallharte Industrial-Tracks wie ‚What Love‘ neben zart schmelzenden Pop-Songs mit zauberhaften Backgroundvocals wie ‚Bring Back My Happiness‘ und düsteren Gitarren-Titeln wie ‚Let’s Go Free‘. Die unverfänglich gradlinigen Techno-Tracks, die Moby seit 1990 zu einem der erfolgreichsten Musiker der Szene werden ließen, sucht der Hörer jedoch fast vergeblich. Höhepunkt des Albums sind eindeutig die ruhigen, fast schon meditativen Songs des New Yorker Musikers und DJs wie ‚First Cool Hive‘ und ‚God Moving Over The Face Of The Water‘, in denen das musikalische enfant terrible die wahren, tiefen Gefühle seiner Seele offenbart. Und manchmal, wie beim Abschlußsong ‚When It’s Cold I’d Like To Die‘, erinnern die melancholischen Reminiszenzen gar an die großen Romantiker der Popmusik wie Tim Buckley oder Scott Walker.
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