Devo – Sechs Alben :: Exzentrisch – Devotionalien aus der Wave Ära
Für kurze Zeit schauten New-Wave-Apologeten aus aller Welt auf eine kleine, häßliche Industriestadt im amerikanischen Mittelwesten: Akron/Ohio. Von dort aus begannen 1972 die Kunststudenten Gerald Casale und Mark Mothersbaugh, mit abstrakten Ideen die Rockmusik zu de-evolutionieren. Entdeckt wurde das fünfköpfige, stets in greller Uniformierung agierende Unternehmen von keinem geringeren als David Bowie. Der stellte, beeindruckt von Oevos zwei eigenvertriebenen Singles und ihrer multimedialen Show im damaligen Punk-Mekka ‚CBGB’s‘, auch den Kontakt zu Sound-Minimalist Brian Eno her. Hektisches Stimmengewirr, untermalt von knappen Gitarrendissonanzen, stoischer Baßmonotonie und roboterartigen Schlagzeugfragmenten kennzeichnete die in Conny Planks Kölner Studio entstandene Eno-Produktion Q: ARE WE NOT MEN? A: WE ARE DEVO! (5). Devos nervöses Avantgardekonzept begeisterte vor allem die Europäer. Sowohl das Album, als auch die Singles ‚Satisfaction‘, ‚Mongoloid‘ und ‚Jocko Homo‘ plazierten sich 1978 in den Charts. Ein Erfolg, der dem mit sperrigem Songmaterial und diversen Eigenplagiaten bestückten 79er-Nachfolger DUTY NOW FOR THE FUTURE (3 ) nicht beschieden war. FREEDOM OF CHOICE (4) avancierte dank klarer Harmoniestrukturen und bissig-intellektueller Texte zum Bestseller, der mit der S/M-Persiflage ‚Whip It‘ den ersten und einzigen US-Top-Ten-Hit Devos enthielt. Völlig überflüssig geriet indes der Konzertmitschnitt DEVO LIVE (1) ohne visuelle Komponente wirkte Devos Live-Musik einfach nur flach. Ihre beiden nächsten, ausschließlich mit elektronischem Equipment eingespielten Studiowerke, der Sci-Fi-Comic-Strip NEW TRADITIONAUSTS (5) und das etwas reizlose OH NO, IT’S DEVO (3), sind aus heutiger Sicht als innovative Techno-Vorläufer zu werten. Alle sechs Alben wurden tontechnisch gründlich überarbeitet.
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