Juwelen aus Jamaika :: Die zwanzig wichtigsten Reggae-Platten aller Zeiten

DERRIK MORGAN Forward Maren (Island 1963) Das erste Ska-Album überhaupt. Es vermittelt die enthusiastische Aufbruchsstimmung Jamaikas, nachdem ein Jahr zuvor die Unabhängigkeit von Großbritannien erreicht worden war. Als Neupressung ist das Album nicht mehr erhältlich, doch auf Sammlerbörsen wird man mit etwas Glück fündig.

SKATALITES Ska Authentic (Studio One 1967) Die legendären Skatalites brillieren mit ihren besten Sessions für Jamaikas Studio-Ikone Coxsone Dodd: instrumentaler Ska mit fantastisch arrangierten Bläsersätzen. Im England der sechziger Jahre gewannen die Skatalites derart an Popularität, daß sie den Weg für den weltweiten Siegeszug des Reggae ebneten, (erhältlich bei: Reggae-Specialist).

PRINCE BUSTER Judge Dread Rock Steady (Blue Beat 1967) Prince Buster sitzt hier zu Gericht übet die Untaten der „Rüde Boys“ genannten Straßengangs von Kingston. Der Beginn einer endlosen Reihe von Answer-Versions und gleichzeitig der Startschuß für eine neue Ära jamaikanischer Popmusik: Der Rocksteady löst den Ska ab (erhältlich bei: Reggae-Specialist).

THE HEPTONES OnTop (NTT/Studio One) Die Heptones sind mittlerweile der Inbegriff des klassischen Rocksteady-Vocalharmony-Trios.. „On Top“ präsentiert Studio-One-Aufnahmen., die stark vom amerikanischen Soul der sechziger Jahre inspiriert wurden. Die musikalische-Basis bilden „Riddims“, die auch nach fast dreißig Jahren noch frisch klingen.

DIVERSE Duke Reids Treasure Chest (EFA/Heartbeat 1992) Der Produzent Duke Reid dominierte die Blütezeit des Rocksteady mit dem typisch tiefen, voluminösen Baß-Sound seines damals stilprägenden Treasure-Isle-Studios. Die Kompilation „Duke Reids Treasure Chest“ versammelt auf zwei CDs die wichtigsten und besten seiner ohnehin herausragenden Produktionen aus den Jahren 1966 und 1967.

LARRY MARSHALL Presenting (EFA/Studio One 1973, Aufnahmen von 1968-71)

Larry Marshall als Pionier eines neuen Beats: Mit „Nanny Goat“ findet sich auf dieser exzellenten Kompilation der historisch erste Song im klassischen Reggae-Rhythmus. Darüberhinaus ist „Presenting“ auch eines der schönsten Studio-One-Alben überhaupt.

BOB ANDY Song Book (Studio One 1972) Bob Andy erreichte zwar nicht die Popularität Bob Marleys, ist aber neben ihm der zweifellos ideenreichste Texter und Songwriter des Reggae. Sein 1972 eingespieltes Meisterwerk „Song Book“ stellt einen absoluten Meilenstein in der Entwicklung der Reggae-Musik dar. (erhältlich bei: Reggae-Specialist).

LEE PERRY The Upsetter (Trojan 1969) Lee Perry revolutionierte den Sound des frühen Reggae. Mit „The Upsetter“ oder „People Funny Boy“ entwickelte er einen eigenen Stil aus schnellen, pumpenden Rhythmen und prägnanten Orgel-Offbeats. Die Originalausgabe dieses Albums ist nicht mehr erhältlich, statt dessen bietet sich die Neuauflage „The Upsetter Collection“ (Trojan) an.

THE WAILERS Soul Rebels (Trojan 1970)

Produziert von Lee Perry, waren die Wailets mit „Soul Rebeis“ auf der Höhe ihrer Kunst. Die Alben „African Herbsman“ und „Rasta Revolution“ enthalten andere Stücke dieser kongenialen Zusammenarbeit (erhältlich unter dem Titel: „Soul Revolution l+2“, Trojan 1988 und „The Upsetter Record Shop, Part 1+2“, Esoldun 1992)

U-ROY Version Galore (Treasure Isle 19717 U-Roy brachte die Deejay-Lawine ins Rollen – er ist der eigentliche Vater des Rap. Hier „toastet“ er für Produzent Duke Reid über dessen alte Rocksteady-Standards. Die Erstausgabe ist längst vergriffen, doch seit 1979 ist das Album unter dem Titel „Words Of Wisdom“ (Virgin), 1979 wieder erhältlich.

BOB MARLEY Catch A Flre (Island 1973) Bob Marleys erstes Album für Chris Blackwells Plattenfirma Island-Records. Hiermit begann die internationale Etablierung des Reggae, jamaikanische Popmusik galt fortan auch als radiotauglich. Musikalisch ist die Platte dementsprechend stark europäisiert, die textlichen Inhalte orientieren sich aber dennoch an den Belangen der Rastas.

KINGTUBBY/LEEPERRY Blackboard Jungle Dub (Upsetter 19/4) Hier arbeiteteten die beiden innovativsten Köpfe des Reggae zusammen und produzierten das wohl legendärste Dub-Album der Reggae-Geschichte. Die 74er-Originalausgabe ist mittlerweile dem „Scratch Attack“ betitelten Remake gewichen (erhältlich bei Reggae-Specialist).

LEE PERRY The Super Ape (Mango/Island 1976) In seinem ‚Black Ark Studio‘ produzierte Lee Perry einen geheimnsivoll magischen Urwald-Sound voller skurriler Klänge, mystisch anmutender Echo-Effekte und exzentrischer Dub-Mixes. Seiner Zeit war er damit um Jahre voraus.

DENNIS BROWN Wolf And Leopards (EMI 1978) Das mit Sicherheit beste Album des „Crown Prince Of Reggae“. Kompromißloser Roots-Reggae, produziert von Niney The Observer, dem absoluten Meister harter Sounds. Das Album ist leider nur noch als Bootleg erhältlich.

BURNINGSPEAR Marcus Garvey (Mango/Island 1975) Roots-Reggae par excellence. Mit diesem Album setzte Burning Spear an, Bob Marley auf dem Weg ins internationale Musikgeschäft zu folgen. Wie bei seinem Vorbild Marley, wurden auch die Stücke dieses Albums für „weiße“ Ohren remixed und das Tempo beschleunigt.

BOB MARLEY Survival (Island 197g) Bob Marleys reifstes und ehrlichstes Album, das keine musikalischen Zugeständnisse an den europäischen oder amerikanischen Markt macht: ein panafrikanisches Plädoyer im schweren Rhythmus des „Rub-A-Oub-Style“.

GREGORY ISAACS Night Nurse (Mango/Island 1982) Es ist beinahe unmöglich, aus dem gewaltigen Oeuvre des „Cool Ruler“ das beste Album auszuwählen – immerhin hat Gregory Isaacs bislang weit über 100 LPs veröffentlicht. „Night Nurse“ ist aber gewiß seine romantischste.

DIVERSE Sleng Teng Extravaganza Vol. l+2 (Melodié€/Jammy’s 1985) Der „Sleng-Teng“ war der erste Computer-Rhythmus des Reggae. Er schlug ein wie eine Bombe und zog an die 200 „Versions“ nach sich. Allein sein Erfinder, King lammy’s, schuf davon 40 Stück, die hier versammelt sind.

SHABBA RANKS As Raw As Ever (Sony/Epic i99i) Reggae im Rap-Idiom war auf Jamaika schon längst populär, doch erst Shabba Ranks‘ Debutalbum für das amerikanische Major-Label Epic setzte das Signal für die internationale Vermarktung des hochgradig tanzbaren Raggamuffin.

BERES HAMMOND In Control (WEA/Elektra 1094) Ein überragender Sänger auf dem Gipfel seines Erfolges. Mit diesem Album beginnt der Reggae, sich im internationalen Musikgeschäft der neunziger Jahre auch jenseits des Raggamuffin zu behaupten. Ein gutes Zeichen!