Mick & Mallory Zum töten geboren
Nachdem er aller Welt mit Sixties-Nostalgie und Vietnam-Traumas den letzten Nerv zu rauben drohte, ist Regisseur Oliver Stone („Platoon“) endlich wieder ins Hier und Jetzt zurückgekehrt. Mit seinem neuesten Film besinnt sich Stone auf alte Fähigkeiten, die da heißen: keine Kompromisse, kein Tempolimit und kein Mitleid . „Micky & Mallory – Zum Töten geboren“ („Natural Born Killers“) ist der pure, kranke, grandiose Wahnsinn. Ein Film über zwei Massenmörder (Woody Harrelson und Juliette Lewis), die von sensationssüchtigen Medien zu Götzen stilisiert werden. Dabei wirft Oliver Stone einen unverholen angewiderten Blick auf die amerikanische TV-Gesellschaft, die erst durch echte Kills die größten Thrills erhält. Der Streifen ist aber auch nicht zuletzt ein optischer Trip, der sich aus alptraumhaften Visionen und spontanen Gedankenblitzen nährt und sich dabei der unterschiedlichsten Stilmittel bedient. So ähnlich könnte eine LSD-Version von MTV aussehen. Regisseuer Stone beteuert immer wieder den satirischen Charakter seines Werks. Doch das Lachen über das irre Mörderpärchen wird dem Zuschauer schon bald im Hals steckenbleiben. Ein Genuß ist Stones Bildersturm nicht, dazu ist er zu kalt, zu böse, zu zynisch – ein genialer Mindfuck, der das Hirn narkotisiert, ist der Film aber allemal.
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