Yes – Vier Alben
Die Londoner Formation um Falsettostimme Jon Anderson gab sich von Anfang an avantgardistisch, komplex und von geradezu verschwenderischer Stilvielfalt. Doch entgegen dem später recht manieristischen Habitus wuchert auf den ersten beiden Alben YES von 1969 (5*) und TIME AND A WORD (3*) von 1970 noch ein kompakter Rock-Jazz-Sound, der gleichermaßen von satten Gitarren wie luftigen Orgelklängen durchsetzt war. Noch in der Urbesetzung mit Saitenzupfer Peter Banks, Keyboarder Tony Kaye und Drummer Bill Bruford gab sich das Quintett mit seinen Eigenkompositionen wie auch mit den exzellenten Coverversionen der Beatles oder Byrds noch wenig pompös und schwelgerisch. Das 73er-Live-Triple-Werk YESSONGS (4*) bietet retrospektiv die Highlights der letzten drei schon recht symphonischen Studioarbeiten, es umschifft die Klippe zur eisig-künstlichen Sterilität aber gerade noch. TALES FROM TOPGRAPHIC OCEANS (2*) aus dem gleichen jähr zeigt dann aber mit dem letzten Gruppenbeitrag des Tastenvirtuosen Rick Wakeman schon deutliche Abnutzungserscheinungen.
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