Megadeth – Youthanasia :: Wuchtig
Ihr letztes Album COUNTDOWN TO EXTINCTION war der Türöffner zur Metal Champions League, mit YOUTHANASIA treten Megadeth nun endgültig in die Gewichtsklasse von Metallica & Co ein. Das Konzept: weniger rohe Energie, stattdessen powergeladene Melodie. Dieses Programm greift gleich von Anfang an: Mit messerscharfen Riffs steckt der Opener ‚Reckoning Day‘ das Feld ab, auf dem sich Megadeth in Zunkunft bewegen. Kraftvolle Songs, die vor differenzierten Tempiwechseln und verhaltenen Aukustik-Passagen nicht zurückschrecken. Mastermind Dave Mustaine sieht dies als natürliche Entwicklung der Band an: „Wir schielen nicht nach den Charts.“ Aber so viel ist sicher: Gegen einen kapitalen Single-Hit hätten Megadeth garantiert nichts einzuwenden. Dazu bieten sich gerade die langsameren Stücke des Albums an ¿ das lyrische ‚Elysian Fields‘ etwa, oder der Titeltrack ‚Youthansia‘. Die stürmischen Songs wie ‚Train Of Consequences‘ oder ‚Addicted To Chaos‘ mit ihren mächtigen, pathetisch sich auftürmenden Black-Sabbath-Riffs sichern Megadeth zwar weiterhin die ungeteilte Sympathie der Metal-Puristen, doch die musikalische Weiterentwicklung der Band ist unverkennbar. „Wir eröffnen uns mit diesem Album neue Spielräume“, sagt Dave Mustaine selbstbewußt. Und die nutzen sie weidlich aus: mit überraschenden Arrangements und abwechlungsreichen Kompositionen. Megadeth haben noch einen weiteren Vorteil: ihre Credibility bei der Hardcore-Gemeinde. Während z.B. Metallica vom Chartsdruck bereits relativ rund und glatt geschliffen wurden, bieten Megadeth noch genügend Ecken und Kanten – Metal mit Speed & Köpfchen.
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