Teamwork :: Zwei Asse trumpfen auf JOHN SCOFIELD/ PAT METHENY I Can See Your Hous« From Here (Blue Note/EMI 27765]
„Ich kann dein Haus von hier aus sehen.“
Der Plattentitel klingt, als wäre den beiden neben John McLaughlin prominentesten Jazzgitarristen nichts selbstverständlicher, als daß sie wenig voneinander trennt. Und erstaunlich in der Tat, wieviel sie gemeinsam haben, der von Hardbop und Funk geprägte, rauhe John und der schwerelos zwischen ECM-Jazz und Pop schwebende Pat. Vor allem spielen beide sehr relaxed. Man spürt, mit welcher Lust sie die eher eingängigen Themen und Songformen gegen den Strich bürsten.
Jeder steuerte fünf Kompositionen bei zu diesem Projekt, mit dem Scofield geliebäugelt hat, seit sich die Cracks vor 20 Jahren an der ßerklee School of Music begegneten. Bezeichnend aber der elfte Titel: „You Speak My Language“ — ein Blues. Scofield ist da ganz in seinem Element, improvisiert erdiger, schräger, während Pat westcoast-locker durch die Chorusse gleitet. Überhaupt hätte es den Hinweis, daß John den linken Stereo-Platz einnimmt, nicht gebraucht. Denn wer da jeweils musiziert, ist dem Kenner ohnehin bei den ersten Klängen klar.
Und wenn der ßass mal wieder ein Solo dazwischenschiebt, gibt’s auch da keinen Zweifel — Steve Swallow ist’s, der mit Drummer Bill Stewart flexibel Rhythm Section spielt für virtuosen Jazzrock mit Karibik-Flair, swingende 6/8-Nummern, akustische Balladen, Bossa und Bop. Auch wenn die Spannungskurve nach der ersten Hälfte sanft sinkt: Erfreulich, wie eng Scofield und Metheny, diese beiden hohen Hausnummern im Gitarrenjazz, doch letztlich beieinander liegen.
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