Drome – The Final Corporate Colonization Of The Unconscious :: Exotisch – Dromes deutsche Dance-Idee

Zukunftsträchtige Signale aus Kassel, ausgestrahlt von den Herren Friedmann und Hernandez. Schon seit geraumer Zeit tüftelt das emsige Duo im eigenen Tonlabor an Klangideen jenseits des Standards. Ist ein musikalisches Kind geboren, erhält es auch gleich einen Projektnamen. Drome erweist sich dabei als in sich geschlossenstes, wenn auch visionärstes Vorhaben von Friedmann & Hernandez. Bester Beweis: die vorliegende CD.

Kurz und prägnant THE FINAL CORPORATE COLONIZATION OF THE UNCONSCIOUS betitelt, will dieses Werk den Zuhörer sukzessive in eine berauschende Klangsphäre beamen. Dabei setzen Drome nicht nur auf wissenschaftliche Erkenntnisse in der Erforschung des Unterbewußtseins, sondern vor allem auf einen kompletten Kosmos voller Klänge.

Zunächst erfahren die sonst im Dancebereich so hektischen Breakbeats eine deutliche Beruhigung. Anschließend rückt ein warmer Bass unaufdringlich und doch fühlbar in den Vordergrund. Wer zu derlei Tönen tanzen kann, darf sich anschließend auf einem weichen Kissen voller Dub-Rhythmen ausruhen. Weder Ambient- noch im allgemeinen Dance-Trend liegende Trance-Strukturen stören das eigenwillige Klangbild dieser exotischen Platte. Ein individueller Sound, in dem sich ein von Public Enemy her bekannter Ton ebenso findet wie das Zirpen eines antiken Synthesizers — Remix-Spezialisten dürfen sich schon jetzt die Hände reiben. Fazit: Wer nur zu HipHop tanzen kann, sollte von Drome lieber die Finger lassen. Auf alle anderen wartet eine ungewöhnliche Herausforderung für Herz und Hirn.