King’s X – Dogman :: Wuchtig – King’s X königliche Härte
„Schenk‘ mir ein wenig Aufmerksamkeit, leih‘ mir dein Ohr“, barmt Bassist Doug Pinnick im Titeltrack dieses Albums. Wobei dem Zuhörer kaum was anderes übrigbleibt. Denn Weghören ist bei dieser Musik — nicht nur der Lautstärke wegen — ohnehin nicht drin. Auch auf ihrer fünften LP rocken die Texaner auf hohem Niveau. Auf den Hund gekommen, wie der Albumtitel suggerieren könnte, sind sie also keinesfalls. Niemand pendelt derart gekonnt zwischen Härte und Harmonie, Leidenschaft und Durchschlagskraft wie King’s X. Auf DOGMAN glückt diese eher ungewöhnliche Gratwanderung fast noch besser als auf den vier zuvor veröffentlichten Langspielplatten des fulminanten Dreiers. Denn diesmal pfeifen die phonstarken Amerikaner auf jeglichen Produktionsfirlefanz. Von „schlankem“ Rock kann trotzdem keine Rede sein, denn die Gitarren sind — auch bei gelegentlichen Funk-Fragmenten — wuchtig wie eh und je.
Ty Tabor brilliert dabei nicht nur als exzellenter Handwerker, sondern erfreut das Headbanger-Herz zudem mit Riffs nach Hausmacherart — deftig, kräftig, gut. Trommler Jerry Gaskill sorgt derweil für einen grundsoliden Backbeat. Auch hier gilt: ein Schlag mehr ist ein Schlag zuviel. Bassist Doug Pinnick teilt diese Auffassung. Auch er arbeitet songdienlich, verleiht den einzelnen Tracks mit großer Wonne die nötige Wucht. Und genau diese ungezügelte Kraft trifft immer wieder auf mehrstimmigen Harmoniegesang. Eine Kombination, die so keine andere Heavy-Band anzubieten hat.
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