Jethro Tull – Nightcap
Wer hier zunächst eine schnöde Resteverwertung vermutet, erlebt eine angenehme Überraschung: Die eine CD des Doppeldeckers hält 18 unveröffentlichte Tracks zwischen 1974 und 1990 bereit, die damals nicht ihren Weg auf die regulären Alben gefunden hatten. Einen besonderen Leckerbissen stellt jedoch die CHATEAU D’ISASTER TAPES betitelte zweite CD dar. Dieses 1973 nahe Paris aufgenommene Album hatten lan Anderson und seine Kumpane — falls mon ihrer Geschichte trauen darf — wegen Krankheit und technischer Pannen nie fertiggestellt. Zurück in England spielten sie stattdessen ein völlig neues Album ein —- PASSION PLAY. Wie auch immer: All die liebenswert verspielten Folkrock-Maniensmen und vertrackten Rhythmuswechsel der frühen Alben sind zohlreich vorhanden, und das ist wesentlich mehr, als man von Jethro Tull anno 1993 noch erwartet hätte.
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