Neil Young :: Rust Never Sleeps (WEA 7599 38358 3)
Erstmals auf Video: Neil Young fungierte höchstpersönlich als Regisseur des knapp zweistündigen Konzertmitschnittes, den er Ende 1978 in San Franciscos Cow Palace filmen ließ. Das „Rolling Stone Magazine“ kürte I vorliegende Show Mitte der Achtziger schließlich zu „einem der Live-Höhepunkt der letzten 20 Jahre“, was angesichts der musikalischen Qualitäten alles andere als übertrieben erscheint. Bonus für beinharte Sammler: Mit „Trosher“ und „Weifare Mothers“ enthält das Video zwei Stücke mehr als das dazugehörige „Live Rust“-Doppelalbum.
Youngs großer Auftritt beginnt nahezu surrealistisch: Während Jimi Hendrix‚ „Star Spangled Banner“ erklingt, bevölkert eine Unzahl kleiner Kapuzengestalten die Bühne. Düstere Phantasiegeschöpfe, die aussehen, als wären sie der „Star Wars“-Kulisse entsprungen und hätten sich im Kostümfundus von „Der Name der Rose“ bedient. In dieses außerirdische Szenario verirrt sich ein schüchterner Neil Young mit traditioneller Folksinger-Hardware — Klampfe, Harmonika und Straßenklamotten.
Nach einer akustischen Solo-Einlage aus 7 Stücken erfolgt während der letzten Takte von „My My, Hey Hey“ (Out Of The Blue) ein kruder Stilsprung: Crazy Horse — Frank Sampedro, Ralph Molina und Billy Talbot — hält Einzug. Komplett elektrifiziert liefern Young und seine Mitstreiter dann den eindrucksvollen Beweis, warum sie zu Recht als Paten des Grunge bezeichnet werden: Gitarrenrock vom Feinsten.
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