Gorky Park
Viele Köche verderben den Brei, gleich vier Produzenten versuchten sich an diesem Moskauer Quartett. Heraus kam ein unverdauliches Menü aus lahmem Stampf-Rock mit russischen 08/15-Folk-Klischees, dumpfen Disco-Drums und jeder Menge zuckersüßer Chorusse — Klassen schlechter als das 89er Debüt der Truppe von der Moskwa. Offensichtlich sind die Jungs in die Hände schlimmfingriger Besser-Wessis gefallen, (hr)2
GENIE UND WAHNSINN TERENCE TRENT D’ARBY Symphony Or Damn (Sony Music, 473 561) „New Musical Express“, 4. Juli 1987:
„Ich glaube, ich bin ein Genie“ (Terence Trent D’Arby über sich). Der kühnen Selbsteinschätzung folgte fortgeschrittene geistige Verwirrung — mit dem Zweitling NEITHER FISH NOR FLESH mißbrauchte der Himmelsstürmer des Soul seine unbegrenzte künstlerische Freiheit und lieferte halbfertige Ideen ab. Die Quittung: Niemand wollte mehr etwas von ihm wissen. Erst jetzt, dreieinhalb Jahre nach dem Desaster, wagt D’Arby die Flucht aus dem Schmollwinkel nach vorn. SYMPHONY OR DAMN ist der tönende Kampf um den Erhalt des Plattenvertrages, und es erstaunt, daß kein Krampf daraus wurde. Geschickt macht sich D’Arby die Kostbarkeiten der Soul-Historie zu eigen, geschmackssicherer als sein direkter Marktkonkurrent Lenny Kravitz. Den plumpen Opener „She Kissed Me“ verschmerzt man schnell, macht D’Arby danach doch fast alles richtig. Pulsierender Dancebeat, ein Duett mit Des’ree, pfundweise Neo-Psychedelica — so unterschiedlich die Einflüsse im Detail auch sein mögen: D’Arbys stimmliches Feuer und Griffe in die Studio-Trickkiste sorgen am Ende für ein aufregendes Hörvergnügen. Comeback geglückt, Genie, (twj 5
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