Sting :: Unplugged (Polygram)

Seine weltmusikalischen Wurzeln bleiben bei dem akustischen MTV-Mitschnitt weitgehend im Verborgenen, dafür kultiviert Gordon Sumner entspannte Afler-Dinner-Musik der Sonderklasse. Gesanglich in Bestform, hüllt Sting selbst ehemalige Pblice-Knaller wie .Message In A Bottle“ in ein sanft angezazztes Gewand. Doch auch kompetente Mitstreiter können die daraus resultierende, bisweilen allzu besinnliche Liedermacher-Atmosphäre kaum verhindern: Pianist David Soncious läßt die Tasten tröpfeln, während Gitarrist Dominic Miller unaufdringlich zupft und die Rhythmussektion Vinnie Collaiuta und Vinx sparsam im Hintergrund agiert. Die nötige Spannung erzeugt lediglich Slings emotional überzeugender Gesang — ob rauh und voluminös oder ruhig und einfühlsam. Den einzigen instrumentalen Ausbruch aus der Laid-Back-Seligkeit markiert das groovende Finale .The Wild Wild Sea“: Gentleman Sting röhrt noch eine Spur intensiver, seine Band gehl erstmals richtig beherzt zur Sache. Alles in allem sind Stings hervorragender Gesang und durchweg interessante Kompositionen jedoch höher zu bewerten als das vorherrschend farblose Understatement der Instrumentalisten.