Joachim Witt
Kapitän der Träume
Platz da, Westernhagen — hier kommt Joachim Witt. Wie bitte? Jawohl: Der .Goldene Reiter“ mixt Marius‘ Röchelgesang mit eingängigen Münchener-Freiheit-Melodien und klassischen Neue-deutsche-Welle-Frauenchören. In .Hallo-Hallo“ oder .Bahia-Maria“ ergibt das Schlager ohne Romantik. Aber mit dem abgeklärten .Restlos*, dem .Reiter‘-Aufguß .In die falsche Welt geboren“ und der drolligen Mini-Rockoper .Trotzdem schön“ liefert Witt drei erstklassige Zeitgeist-Hymnen. Die Texte der insgesamt zehn Titel sind weitgehend gelungen: zwischen Grönemeyerschen Geradlinigkeits-Exzessen und Kunzes geistigen Vexierspielen. Und für die Erhaltung des wunderschönen Verbs .brandschatzen“ gibt’s den Sonderpreis der Textwächter unter Deutschlands Kritikern.