Um Mitternacht

/y-V>; R: Bertrand Tavernier, ü: Dexter Gordon; ST: Sony; V: Warner Bros.

Der schönste Jazz-Füm aller Zeiten. Im „Blue Note“, dem legendären Pariser Jazz-Club der Fünfziger, lauscht ein französischer Fan den Tönen seines großen amerikanischen Idols. Über ihre Liebe zur Musik werden die beiden zu wahrhaften Freunden und gehen ihren weiteren Weg gemeinsam, bis nach Amerika, bis zum bitteren Ende.

..Round Midnight“ wird von der ersten Minuten an selbst Zeitgenossen um den Finger wickeln, die Jazz verabscheuen. Dafür sorgt die gütige Wärme der (fiktiven) Story; die liebevolle Rekonstruktion einer fast vergessenen Epoche. Dafür sorgen die durchweg live eingespielten (!) Nummern im Film — von Herhie Hancock traumhaft koordiniert (auf dem Soundtrack dabei: Chet Baker. John McLaughlin. Wayne Shorter…). Und dafür sorgt vor allem der „echte“ Musiker Dexter Gordon in seiner ersten und einzigen Hauptrolle. Er agiert nicht, er lebt diesen Film. „Wie soll ich jemals über das Erlebnis dieses Films hinwegkommen?“, fragte sich Gordon kurz vor seinem Tod 1989. Eine Frage, die jeden Betrachter von „Round Midnight“ lange beschäftigen wird.