Diverse :: Hallo 13 — Die Rückkehr der FNL (Vielklang/EFA)

Es rumort gewaltig in den fünf neuen Bundesländern (FNL), auch musikalisch. Zwölf Anläufe hat es unter Honecker gegeben: Zwischen 1971 und 1973 erreichte die .Hai-Io“-Reihe, auf höchste Weisung hin als .Leistungsschau der DDR-Rockmusik* begründet vom staatlichen Monopollabel Amiga, Auflagen von jeweils mehr als 350 000 Stück. Die ersten Aufnahmen solcher für den Rock in der DDR fundamentaler Bands wie der Puhdys, Karat oder Renft fanden sich auf .Hallo‘-Samplern im typischen sozialistischen Einheitsdesign, sie begründeten den legendären Ruf der durchweg schauderhaft klingenden schwarzen Hallo-Scheiben. Das Berliner Vielklang-Label hat sich des großen Erbes angenommen. .HALLO 13 ist die Zusammenstellung von zwanzig Songs junger und weniger unger, bekannter und weniger bekannter Ost-Bands. Zwischen den Extremen .Ich such‘ die DDR“ (Feeling B) und .Willkommen Deutschland“ (Linkssentimentale Tronsportarbeiterfreunde) schafft Hallo 13 dos Kunststück, die derzeitige junge Rock-Szene auf den Punkt zu bringen. Von den wiederbelebten Herbst In Peking bis zu Die Art, der AG Geige, den Inchtabokatables und den West-Erfolglern B0B0 In White Wooden Houses isl alles vertreten, was im Moment wichtig ist. Gemeinsame musikalische Merkmale der Ostbands allerdings sucht man vergeblich. Love Is Colder Than Dead machen dumpfen Gruftrock, D.O.D., ebenfalls aus Leipzig, noisen sich durch dreieinhalb Minuten .Hardcore HipHop* und Skeptiker aus Oslberlin setzen bei .Der Rufer In Der Wüste schweigt* ganz auf schneidende Schnelligkeit. Vielfalt statt Einklang, Farbe statt fode, Rock statt Rost, so klingt der Osten.