AC/DC :: Live In Doningtan
Gereckte Fäuste bis zum Horizont, zahllose Nachwuchs-Angüsse profilieren sich an der Luftgitarre: Was die Massen im englischen Donington verzückt, wird den geneigten Hardrocker auch via Video befriedigen. Alles wie gehabt. Brian Johnson raspelt sich mit angestrengtem Gesichtsausdruck durch die knapp zweistündige Transpirationsorgie, ein manischer Angus Young zappelt kurzbehost über die Bühne. Letzterer hat nichts von seinem juvenilen Ungestüm eingebüßt, doch nach all den Jahren schrammen die exaltierten Bühnen-Gebaren haarscharf an der Eigenparodie vorbei. Unter den stadionerprobten „Here we go“-Rufen des Publikums strippt sich der kleine Gitarrist bis auf die Union Jack-Unterhose und mastubiert mit dem samtenen Ärmel seiner Schüleruniform. Auch wenn seine Gitarren-Amokläufe mittlerweile nicht mehr als plakative Gesten sind und das konservative Live-Repertoire unspektakulär inszeniert wurde: AC/DC durchbrechen zwar keine Normen, erweisen sich jedoch einmal mehr als der Daimler-Benz des Hardrock. Solide und wertbeständig, doch mit dem Ruch von Biederkeit.
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