Chris Farlowe – Waiting In The Wings
Weshalb dieser Sänger immer schön unterhalb des allgemeinen Pop-Interesses dahindümpelt, ist schwer zu verstehen. An der Qualität seiner Alben liegt’s jedenfalls nicht. Auch sein neuer stilistischer Rundumschlag strotzt nur so vor Vitalität, Kraft und künstlerischer Disziplin, mit der der strenge Farlowe seine bunte Musikermannschaft stahlhart zusammenschweißte. Albert Lee, Clem Qempson, Alvin Lee, Leo Lyons und eine Handvoll anderer Kumpane aus der großen Zeit des britischen Blues haben hier einen grandiosen Tag erwischt. Vom grimmigen Opener „Rock And Roll Soldier“ bis hin zu den seidigen Soul-Tönen des Titelsongs zeigt Farlowe bärbeißige Klasse. Und daß er ebenso brillant sensible Töne treffen kann, belegt er mit Micke/ Jupps kleinem Juwel „Make It Fly“. Ein Mann wie ein Fels, nicht plakativ genug für eine Ikone. Aber von einem präzisen, glasharten Ausdruck, der einem auf diesem Album mehr als einmal den Atem raubt.
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