Six Was Nine – A Few Bold Strokes Of The Brush

Zu schön, um wahr zu sein! Zwei Deutsche — und dann auch noch aus Frankental bei Mannheim — klingen wie eine Züchtung aus Hall & Oates und Beatles. Degen (Gesang) und Mark (Gitarren) — seit Kindesbeinen befreundet und stilerfahren durch gemeinsame Tätigkeit in verschiedenen Formationen — haben nur einen Fehler: Ihnen fehlt die Gnade der richtigen Geburt. Was sie hier, unterstützt von Ken Taylor (Bass), Jocelyn B. Smith (Chor), Jürgen Fritz (Hammond) und anderen Studio-Bracks zaubern, hat mit Mannheim soviel zu tun wie Bockwurst mit Blues. Daß man — vor allem im Keyboardbereich zu seichten Nettigkeiten neigt und manchen Songs der rechte Kick („Real Life“) fehlt – ist bei dem sonst beachtlichen Debüt nachzusehen. Denn der mit allen R&B-Wassern gewaschene Degen ist eine wahre Entdeckung. Und mit der richtigen Studioausrüstung hätte Deutschland wohl zum ersten Mal eine echte Soul-Formation.