Carmel – Carmel

Jazz raus, Country rein: Bravo, Frau McCourt! Zwar tönen noch hier und da die letzten Ausreißer des x-len herbeigeredeten Jazz-Revivals, doch Carmel ist eigentlich da zu Hause, wo der weiße Schmerz wohnt. Mit todtraurigen, himmlisch schönen Schmachtfetzen wie .Angel Terry Waite“ und .Heaven* erreicht sie fast die göttliche Melancholie einer Tammy Wynette, verbunden mit dem lasziven Charme von Linda Ronstadt. Afrika ist natürlich auch calling, und Raga-Reggae plätschert munter getoastet mitten in die Picknickzeit. Am unwiderstehlichsten ist Carmel jedoch, wenn sie sich der tönenden Sehnsucht hingibt. .Circle Line“, ihre Londoner U-Bahn-Skizze, ist voll von so schönen Pastelltönen, daß schon allein wegen dieses Kleinods der Kauf der Platte lohnt.