The Neville Brothers – Family Groove
Die Groove-Meister aus New Orleans lösen sich sukzessive von der Arbeitsweise des kanadischen Produzenten Daniel Lanois, der ihnen 1988 mit YELLOW MOON zu einem Meisterwerk verholten hatte. Während Lanois versuchte, allen Tracks ein möglichst einheitliches Klangbild zu verleihen, streben die Nevilles selbst seit einiger Zeit verstärkt nach Vielfalt. So auch auf FA-MILY GROOVE. In den Uptempo-Nummern, etwa in der ausgesprochen erdigen Fassung von Steve Millers „Fly Like An Eagle“, geben sich die Gebrüder härter und zupakkender als gewohnt, lassen auch mal eine Rockgitarre krachen (,lt Takes More“) oder ein saftiges Gebläse scheppern. Wenn sie sich hingegen im mittleren oder langsamen Geschwindigkeitsbereich bewegen, balaneieren sie mit ihren Gesangsharmonien schon mal kühn am Rande von DooWop-Kitsch. Unterm Strich aber addieren sich die souligen Vocals, die dichte Percussion, die schwülen Sax-Motive und die angejazzten Keyboard-Muster zu einem wahrhaft farbenprächtigen Sound-Biotop — schillernde Blüten aus den Sümpfen Louisianas.
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