Kurz & Klein
SPINAL TAP: BREAK LIKE THE WIND (BMG) ist Realsolire in Reinkultur. Ob Herzschmerz, fomp oder platte Chouvi-AHitüde: Alles wird meterdick aufgetragen. In Musikerkreisen genießt die Truppe Kultstatus. Was Wunder also, daß sich im Studio Prominente wie Jeff Beck, Slash, Cher, Joe Satriani und Steve Lukather die Klinke in die Hand gaben. Dennoch bleibt Spinal Top die aberwitzige Karikatur einer Rockbond. Daher: ohne Wertung CATHERINE WHEEl: Fein austariert stehen sich die kaum gebändigle Urgewalt einer wildgewordenen E-Gitorre und ein vor Kümmernis fost verstummendes Stimmchen gegenüber. Eingebettet in ein waviges Rhythmuskostüm, kommt das Resultat (FERMENT/ Phonogram) als Mischung aus Sex ’n‘ Drugs ’n‘ Wahnsinn und schädellastiger Computermasturbation daher. * * * DREAM FREQUENCY: Soul-Techno der moderaten Art aus South Carolina. DREAM FREQUENCY (Intercord) zischt und hämmert ohne Unterlaß. Mittlere Party-Atmosphäre kommt dennoch auf. 3 MICHAEL HARRIS: Ein Saiten-Werker der Mittelklasse. DEFENSE ME-CHANISMS (ARIS) zeugt zwar von beträchtlicher Fingerfertigkeit, bietet kompositorisch jedoch kaum mehr als Standardware. 3 LILIAN AXE: Sehr amerikanischer Hardrock, voll von einprägsamen Melodien und großen Gefühlen. POETIC JUSTICE (IRS) ist nicht unbedingt zeitgemäß, enthält jedoch weit mehr Ideen als manch anderes Album dieses Genres. 3 STAGE DOLLS: Drei Norweger versuchen mit Gitarrenrock, die Amis auf deren Terrain zu schlagen. Dabei dreschen sie jedoch nur die ewig gleichen Phrasen und bauen auf hinlänglich bekannte Klischees (STRIPPED/Polydor). 2 HOLT SOLDIER: Christlicher Hordrock auf hohem musikalischen Niveau. LAST TRAIN (Pila) fasziniert durch ausgereiftes Songmaterial und einen Sänger (Steven Ratrick), der sich irgendwo zwischen Geoff Täte (Queensryche), Geddy Lee (Rush) und Robert Smith (Cure) bewegt. 4 6UN: Schotten-Rock mit kraftvollen Gitarren-Riffs, Synthie-Salven und robustem Gesang. GALLUS (Polydor) ist zwischen den Simple Minds und Bon Jovi angesiedelt.3 HOUSE OF LORDS: Keyboard-König Gregg Giuffria schlägt wieder zu. DE-MON DOWN (Metronome) lebt von pathos-schwangerem Tasten-Rock.
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