Howard Jones – In The Runnlng
„Lift Me Up“, der Eröffnungstitel des aktuellen Howard Jones-Werkes, klingt nach Programm, nach guten Vorsähen. Die braucht es auch hinsichtlich der ins Stocken geratenen Karriere des britischen Synthesizer-Spezis. Nach „What Is Love“, dem schmusigen Elektronik-Hit aus dem Jahr 1984 mit der grandiosen Lo-o-o-o-o-v-e-Modulation, wurde es zusehends ruhiger um den netten Howard. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin eröffnete der androgyne Saisonliebling ein makrobiotisches Restaurant in New York. Seine zunehmend bedeutungslosen Platten erschienen in unregelmäßigen Abständen. IN THE RUNNiNG wird an dieser Situation wenig ändern. Jones ist stehengeblieben. Er fabriziert belanglos nette Spüli-Musik für harmoniebedürftige Yuppies. Die Stimme, die simplen Refrains — alles wie gehabt. Wirklich große Melodien sucht man vergeblich. Zu selten wird es so schön und ernst wie bei dem jazzigen .Voices Are Back“ mit den sehnsüchtigen Trompetenlinien oder dem bluesigen, gitarrendominierten .Exodus*. Ansonsten ist diese LP mit musikalischer Schonkost nicht mehr als guter Durchschnitt.
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