Ryuichi Sakamoto – Sayonara
Schwieriger Fall, dieser Sakamoto: ein vielseitiger Musiker, der nicht so recht weiß, ob er nun Popstar sein möchte oder nicht. Sein Geschmack reicht von edelster Klassik bis zu abgelutschtem Disco-Müll, mit Rock, Jazz und Folk-Traditionen aus aller Herren Länder als Zwischenstationen. Der Wert seiner Alben ist proportional abhängig von
der Ausgewogenheit dieser Bestandteile und den persönlichen Vorlieben des Hörers. SAYONARA, eine seiner tanzorientierten Aufnahmen, fällt im Gegensalz zu NEO-GEO und BEAUTY (ersteres uneingeschränkt, das zweite zumindest teilweise empfehlenswert) in die Kategorie „Zeitverschwendung“. Ethnische Elemente werden in unpassendem Kontext präsentiert, und potentiell interessante Gesangsbeiträge gehen entweder in kitschigen Keyboard-Schwaden unter oder werden von stampfenden Technorhythmen erdrückt. Sakomotos Sucht nach Neuartigem führt ihn zu oft in Gefilde schieren Schwachsinns -— aber wem es nach einem russischen Rap von Dee Lites Super DJ Dmitri gelüstet, der kommt hier auf seine Kosten.
Voraussichtlicher Veröffenllichungslermin: 9. März
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