Ostbahn Kurti & Die Chefpartie – 1/2 So Wüd
Zwischen cleverem Schlager-Schmäh (Fendrich, EAV), unterkühltem Brillanline-Rop á la Falco und dem fragilen Chanson-Schmonzes der Andre Heller-Schule gibt es eine weitere österreichische Pop-Spezialität: das Covern. Einst sahnte Wolfgong Ambras mit einem Album voller Dylan-Songs kräftig ab, jetzt hofft die schärfste Rhythm’n’Blues-Combo aus Wien auf die Wiederholung eines derartigen Erfolgs. Die auf 1/2 SO WÜD (für Nicht-Österreicher: Halb so wild) Gecoverten lesen sich wie das Who’s Who des gestandenen Männer-Rocks: Eric Clapton, Bruce Springsteen, John Hiott, Little Feat. Besonders originell sind Ostbahn Kurtis Austro-Versionen hinlänglich bekannter Songs zwar nicht, doch dank des Wiener Dialekts gewinnen Springsteens „One Step Up“ und Hiatts „Lipstick Sunset“ einen unnachahmlichen Strizzi-Charme. Die LP sollte ursprünglich der Soundtrack zu einem geplanten Film gleichen Namens werden, dann aber setzte sich einer der Verantwortlichen mit dem Geld für den Streifen ins Ausland ab. War also nix mit Anschaun. Was den Ostbahn Kurti gleich zum Text von „Na, des siech i net“ inspirierte. Auch dies eine Cover-Version: von „You Ain’t Seen Nothin‘ Yet“, dem Stotter-Klassiker von Bachman-Turner Overdrive.
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