Neil Young & Crazy Horse – Weld
Rock V Roll, auf seine pure Essenz reduziert — das ist angesagt, wenn Neil Young und Crazy Horse zusammen die Bühne entern. Und das wollten Regisseur Bernard Shakey und sein Team wohl auch mit diesem insgesamt 105minütigen Live-Video transportieren. Kein ganz einfaches Unterfangen, denn die seltsame Magie, die dieses kanadische Rock-Urgestein ausstrahlt, kommt auf paradoxe Art zustande: Meister Young ist eher der Anti-Typ des gutaussehenden Popstars, zudem alles andere als ein Bewegungstalent, und ignoriert gegen alle Regeln der Bühnenkunst sein Publikum völlig. Auch die Bühnendekoration hat optisch außer Youngs legendären überdimensionalen Fender-Boxen nichts zu bieten. Regisseur Sharkey kann sich so nur auf Youngs verqueres persönliches Charisma verlassen, und ist damit bestens bedient. Close-Ups ous dem Zuschauerraum sind der Beweis: Er hat sein Publikum auch ohne Poserspielchen im Griff. Kunstgriffe wie Golfkriegsbilder zu seiner denkwürdig brutalen Version von .Blowin‘ In The Wind“ mauern Solidarität, und die Musik dieses Live-Videos ist sowieso über jeden Zweifel erhaben, da weitgehend identisch mit dem gleichnamigen Live-Album. Ein einziger langer Adrenalinstoß — wer von Neil Young fasziniert ist, bekommt hier auf jeden Fall, was er sucht.
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