Rickie Lee Jones – Pop Pop
Vom Titel wird sich niemand irritieren lassen, der Mrs. Jones auch nur ein bißchen kennt. Schließlich rührte ihre Musik stets nur entfernt an geläufigen Pop-Vorstellungen. Die vorliegende LP tut’s mit leichter Jazz-Schräglage weniger denn je und entpuppt sich als ideale Inszenierung für laue Wohnzimmerabende: Akustik-Gitarre, ein verhalten gezupfter Bass, hier mal eine Akkordeon-Melodie, da auch schon ein sanft betörendes Saxophon oder gestreichelte Snare Drum-Felle. Und mittendrin eine Rickie Lee, die so selbstvergessen und introvertiert vor sich hinsingt, daß man manchmal fast fürchtet, sie könne jeden Moment vergessen, daß da ein Mikro mit Rotlicht vor ihr aufgebaut ist. Nur selten weicht die wohlige Trägheit temperamentvolleren Stimmungslagen (,Up From The Skies“). Ansonsten spürt Rickie Lee Jones der Melancholie junger Männer nach, besucht den Friedhof der Liebe, macht mit dem bezaubernd swingenden „Dat Dere“ geplagten Eltern neugieriger Kleinkinder Mut und verspricht sogar, nie wieder erwachsen zu werden. Nehmen wir sie beim Wort.
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