Muddy Waters & Friends – Messin‘ With The Blues
Für Blues-Fans sind diese 54 Live-Minuten vom Montreux-Jazzfestival ein Muß — trotz gerade mal mittelprächtiger Sound- und zum Teil eher mangelhafter Bild-Qualität. Solche technischen Aspekte erscheinen vergleichsweise unwichtig angesichts der Intensität, mit der die versammelten schwarzen Größen ihren Chicago-Blues zelebrieren. Da läßt Buddy Guy seine Gitarre schreien, singen und weinen, daß es einem kalte Schauer über den Rücken jagt. Da spielt der alte Platzhirsch Muddy Waters seine berühmt-berüchtigte Bühnenautorität zwar nur kurz, aber mit der augenzwinkernden Expertise eines echten Blues-Grandseigneurs aus — und ein gestandener R&B-Sänger wie Junior Wells wirkt daneben wie ein ungestümer Novize. Daß eine Berühmtheit wie Bill Wyman hier den Baß zupft, gerät bei der Bühnenpräsenz der schwarzen Asse zur Marginalie (und wird von der Bildregie auch als solche behandelt). Die weit ausgestellten Hosen und riesigen Hemdkragen der Performer sind wirklich das Einzige, was bei dieser Darbietung anachronistisch wirkt.
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