Defunkt – Live At The Knitting Factory
Stille Nacht, heilige Nacht? Es geschah am 22. Dezember letzten Jahres bei einem Heimspiel auf der Bühne des Avantgarde-Mekkas von New York, daß die Fake-Funkjazzer um Joseph Bowie das Weihnachtslied schlechthin anstimmten — um keine 100 Sekunden später abzuliefern, was ihre Fans in ekstatischer Bewegung hält: souverän Angeschrägtes zwischen Rock, Funk und Jazz. Eine auf der Bühne herausgelassene Sau ist Studioferkeleien allemal überlegen, und so zeigt sich das Sextett des Posaunisten und singenden Nichtsängers Bowie von seiner schärfsten Seite: Defunkt-Klassiker wie .Illusion“ fetzen prächtig, die Coverversionen (.Come Together“ von den Beatles, „Manie Depression“ von Jimi Hendrix) passen ins Draufgänger-Konzept, und der in den Soli lustvoll ausrastende Trompetenvirtuose John Mulkerin läßt manchen berühmten Kollegen mühelos hinter sich. Nicht eben reich an feinen Nuancen, dieses Weihnachtskonzert, ober ein Fest in Sachen Rhythmus und Energie.
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