Siouxsie & The Banshees – Superstition

Altgrufties dürfen aufatmen. Nach ihrem eher mißlungenen 88er Ausflug in die Well des fröhlichen Popsongs, ist Siouxsie Sioux mit ihrem zweiten Comeback wieder weitgehend dort angelangt, wo eine Königin des schwarzen Untergrunds hingehört: in der mystischen Welt komplexer Klänge, garniert mit einem schwachen Unterton kalkulierter Bösartigkeit, und natürlich unverwechselbar gemacht durch die Stimme der Meisterin. Auf SUPERSTITION finden sich in den besten Momenten elektrisierende Rhythmen mit gefährlichem Tiefgang, bedeutungsschwangere Titel wie „Fear“ und sphärisch verklärte Traummusik wie „Drifters“ oder „Softly“. Sechs Minuten verzückte Tronce mit Esoterik trösten über so manchen Ausrutscher in seichte Popgewässer, in denen die Großstadtindianerin auch auf SUPERSTITION noch vereinzelt vor sich hin dümpelt, dauerhaft hinweg.