Robert Cray – The Collection

Freunde wie Kritiker des schwarzen Blues-Gitarristen, Sängers und Songwriters aus Georgia werden in diesem leichtverdaulichen Zusammenschnitt aus Live-Aufnahmen, Videoclips und Interviewschnipseln ihre jeweiligen (Vor-)Urteile über den Mann und seine Musiker bestätigt finden.

Nimmt man die glatte Optik seiner Promovideos und den geschliffenen Sound seiner Studioplatten zum Maßstab, erscheint die Einschätzung, Cray habe sich zum Designer-Blues-Produkt für eine blasierte Yuppie-Klientel herabwürdigen lassen, gar nicht mal so ungerecht. Die (zu kurzen) Konzertimpressionen sprechen eine andere Sprache: Mit der Zahl der Schweißtropfen, die auf Roberts Stirn tropfen, nimmt auch die Intensität seiner Musik zu. In solchen Augenblicken wächst seiner Musik das nötige Quantum Authentizität zu.

Zu einem wirklich aussagekräftigen Porträt des Musikers Robert Cray fehlt diesem Video manches. Nicht zuletzt weil die Interview passagen (zu bloßen Spruchblasen zusammengeschnitten) an der Oberfläche bleiben, im Grunde nur Alibifunktion haben. Ein etwas ehrgeizigeres Konzept hätte den Unterhaltungswert dieser Compilation erheblich gesteigert.