Stephan Remmler und die Schatzsucher – Projekt F — Auf der Suche nach dem Schatz der verlorenen Gefühle

Fernweh und Seefahrer-Romantik prägten in den 50er Jahren weite Regionen der deutschen Schlagerlandschaft, und Freddy Quinn war der unumstrittene Herrscher dieses Genres. „Heimatlos sind viele auf der Welt“ sang er mit markigem Tremolo, und fuhr ein „weißes Schiff nach Hongkong“, dann hatte er todsicher „Sehnsucht nach der Ferne“. Doch letztlich blieben ihm nur die Gitarre und das Meer. Mehr blieb auch dem guten Freddy Remmler nicht, der die musikalischen Roots der Nachkriegs-Generation bloßlegen will. Eine feine Idee — aber dummerweise gelingt es Remmler nicht, die eigenen Gefühle rüberzubringen: Halbherzig und müde serviert er die nostalgische Quinn-Essenz als compuleranimierten Skizzenblock. Und dabei stellt sich die Frage: Will er dieses Projekt ols Parodie verstanden wissen oder als zeitgemäße Neu-Interpretation? Man wird nicht schlau daraus und sehnt sich deshalb nach dem wahren Freddy. Derweilen harrt der Scholz der verlorenen Gefühle weiterhin seiner Bergung.