Hall & Oates – Change Of Season
Erstklassige Songs, exzellente Vokaldorbietungen, gewitzte Arrangements und eine makellose Produktion – was Daryl Hall und John Oates auf ihrer neuen LP bieten, Ist Blue Eyed Soul vom Feinsten. Das Album belegt erneut und eindrucksvoll, daß hier Meister am Werke sind. Große Neuerungen gibt es zwar nicht, dafür aber glückt der Versuch, das Optimum zu optimieren, um so trefflicher: Entspannt gespannt gospeln sich die beiden Amerikaner durch ein 12-Song-Programm mit einem Dutzend Höhepunkte.
Aufgepaßt, Freunde der besten Band aller Zeiten: Hier wird gnadenlos gemeinste Sakrileg-Schändung betrieben. Leadsänger Tortelvis und seine fünf finsteren Kumpanen kennen weder Scham noch Gottesfurcht und vergreifen sich respektlos an Led Zep-Klassikern von „Whole Lotta Love“ bis „Immigrant Song“. Doch anstatt diese Titel – wie es der Puls der Zeit wohl gebieten würde – in grausamen Dance-Verballhornungen zum besten zu geben, überziehen Dread Zeppelin alles mit einem funkigen, zurückgelehnten Schaukelstuhl-Groove und zugerauchten Rasta-Rhythmen. „Heartbreaker“ wird tief in Elvis Presleys „Heartbreak Hotel“ getaucht, „Bring It On Home“ erlebt seine Wiedergeburt als heiß dampfender Ska-Boogie. Robert Plants unbestechlicher Kommentar: „Es gibt bei dieser Band nichts Ernsthaftes, es ist eine großartige Sache. Ich finde sie exquisit, super!“ Wir schließen uns an.
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