Muszikás – Blues For Transylvania

Auf ihrem dritten Album zeigen sich die ungarische Gruppe Muszikás und die Sängerin Márta Sebestyen von ihrer besten Seite. Aus Transylvanien (Siebenbürgen) stammen die meisten dieser Lieder und Tänze, doch das Repertoire ist breitgefächert, der spieltechnische Standard sehr hoch und die Interpretation frei von Volkstümelei.

Kaiman Balogh ist in Budapest der gefragteste Session-Mann am Hackbrett (Cimbolom). Seine erste Solo-LP nahm er jedoch in Hamburg auf. Er zeigt zwar seine ganze Vielseitigkeit und Virtuosität, dennoch ist dieses Instrumental-Album ein wenig folkloristisch seicht geraten.

Im besten Sinne authentische Musik der Roma spielt die Gruppe Kalyi Jag – ohne den leisesten Hauch von Pußta-Kitsch und Csardas-Romantik, stattdessen mit viel Melancholie und Leidenschaft. Und die ungarischen Gypsies erzielen mit leeren Töpfen aus Ton und ihren eigenen Kehlen faszinierende Effekte – die beste Human Beat Box diesseits des Atlantik. So beschert das Quartett aus Budapest eines der schönsten ‚Roots‘-Alben des Jahres.

5 Sterne (Muszikas)

4 Sterne (Balogh)

6 Sterne (Kalyi Jag)