Reggae Philharmonic Orchestra – Time
Rosarote Reggae-Romanzen für Young Lovers: Auf diesem Album geht die Rechnung von Mykaell S. Riley auf wie eine Handvoll Körner in der Zuckerwatte-Maschine. Hemmungslos sentimental watet der Konzept-Künstler und Produzent durch das filzige Kitsch-Dickicht und kriegt doch immer wieder die Kurve zum verführerisch naiven Pop-Rezept. Melodische Songs wie „Promise Me“, „It’s Only Natural“ oder „Time“ entfalten die Anziehungskraft einer schwer kalorienhaltigen Extra-Portion Tiramisu. Mykaell raspelt pfundweise Süßholz – oft im Duett mit der Sängerin Jazzy Joyce: „If you love me and I love you and this is true it’s a lovely thing“. Auf fast schon geniale Weise verschweißt er die pumpende Reggae-Basis locker mit feinen sinfonischen Streichern, findet hie und da noch Platz für ein dezentes Jazz-Saxophon und versteckt zwischendurch sogar mal eine Flamenco-Gitarre im Mix. Auf der B-Seite flacht das Ganze zwar ein wenig ab, doch auch diese ruhigeren Tracks wie „The Tree Song“ und „Without You“ haben ihre Reize – man muß sie nur in passenden romantischen Situationen gezielt einsetzen. Und in „Aka“ experimentiert der Zuckerbäcker sogar noch mit Akkordeon und Anden-Flair. It’s a lovely thing, indeed.
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