Blaze – 25 Years Later

Derzeit macht sich eine gewisse Leere, eine Perspektiv- und Inhaltslosigkeit in der House- und Clubmusik breit. Das Trio Blaze aber ergreift mit alten und neuen Mitteln perfekte Gegenmaßnahmen. Auf der garage-lastigen Clubseite zeigen die Drei, wie man mit synthetischen Keyboardklängen und Computerbeat warmherzig klingt und dabei einen eigenständigen, philly-angehauchten Soul-Sound kreiert. Ihre Songs leben von großen Visionen, von dezentem Sex und Soul – eben von der positiven Energie, mit der 25 Jahre lang – von Motown über Philly-Soul bis Garage – das schwarze Bewußtsein gespeist wurde. Das Trio hat auch Marvin Gaye, Stevie Wonder und Gamble & Huff studiert. Das geht auf Seite zwei so weit, daß sie Originolinstrumente ästhetisch einsetzen, aber nie kopieren. Wenn es eine LP verdient hat, auf dem noch immer legendären Motown-Label zu erscheinen, dann diese. Aber Motown wollte die politischen Textpassagen zwischen den 14 Songs nicht, mit denen Kevin Hedge und seine zwei Freunde die Geschichte der Schwarzen auf den heutigen Bewußtseinsstand (25 YEARS LATER) bringen wollten. Man einigte sich wenigstens darauf, daß die Texte auf der CD zu hören sind, sonst hätte Motown seinen wohl besten Act seit einem Jahrzehnt verloren.