Captain Beefheart And His Magic Band – Safe As Milk, Mirror Man

Analog-Freaks mögen jeden Eid auf die klangliche Überlegenheit der schwarzen Scheibe („Klingt viel musikalischer!“) schwören, Beefheart-Fans werden ihnen trotzdem kein Wort glauben. Denn nie zuvor war das, was der wohl erfolgloseste aller Avantgarde-Rocker solo, mit Zappa oder diversen Magic Bands je aufgenommen hat, in so korrekter und eben nicht verhunzter Klangqualität zu hören wie auf diesen CDs. Komplett und nicht um 23 Sekunden stümperhaft gekürzt (wie bei der deutschen LP-Pressung) ist jetzt das Instrumental-Intro zu „Tarotplane“ auf dem MIRROR MAN-Album zu hören.

Vom Original und nicht von einer verrauschten Bandkopie überspielt, liegt auf einer amerikanischen Import-CD das SHINY BEAST-Comeback vor – was man als verlegerisches Mäzenatentum gar nicht genug preisen kann. Ist doch die Vermutung, daß Beefheart, dieser kompromißloseste aller Pop-Neutöner, vielleicht doch noch ein größeres Publikum erreichen könnte, eher abwegig. Denn der „Low Yo Yo Stuff“ des Don van Vliet ist immer noch Blues der ausgeflipptesten Art.