Mike Oldfield :: Amarok
Ehe alle Stricke reißen, sollte man sich auf traditionelle Werte besinnen. Mike Oldfields neues Opus AMAROK huldigt dieser pragmatischen Erkenntnis mit einer knallharten Rückwendung zu ehemals epochemachenden Monsterwerken wie TUBULAR BELLS, deren clevere Mischung aus Folk, Elektronik und Rock durchaus Unterhaltungswert und innovative Elemente besaß. Doch die schönen Stellen, die den Suiten-Marathon von TUBULAR BELLS erst so recht würzen, fehlen bei AMAROK. Schnipsel reiht sich an Schnipsel, doch die geschlossene Form der Collage stellt sich nirgends ein. Aus Stimmen (unter anderem ein 60-köpfiger Zulu-Chor) sowie einer Vielzahl von elektronischen und natürlichen Klangquellen konstruiert Mike Oldfield in besagter Tradition allerlei höchst unterschiedliche Mini-Dramen – mal archaisch folkig, mal rockig, mal atonal, doch nirgends findet sich der rote Faden einer wie auch immer gearteten Ästhetik, die dem Sammelsurium Ziel oder Richtung geben könnte. So bleibt AMAROK bestenfalls skurril, doch für alle jene interessant, die sich über Wiederbelebungsversuche vergangener Tage freuen: Oldfield ist wieder der alte.
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