The Breeders – Pod
Die Breeders sind die etwas andere Mädchenband. Wenn Kim Deal (Pixies), Tanya Donelly (Throwing Muses) und Josephin Wiggs (Perfect Desaster) ihren Männern kurzzeitig den Laufpaß geben, um eine langgehegte Frauenfreundschaft musikalisch zu pflegen, kann das Ergebnis kein blondgelockter Bonbon-Pop sein. POD ist rauh, hart, ungeschliffen, spontan und laut – geballte Frauenpower mal vier. Pixies-Bassistin Kim Deal hat alle Songs geschrieben, und dabei erinnert viel an ihre Stammband: die brachiale Energie im Zusammenspiel von Bass und Schlagzeug etwa und auch schleppende Gesangparts, die sich psychotisch und lasziv zwischen furiose Lärmgewitter schleichen. Trotzdem ist POD kein überflüssiger Abklatsch, kein drittes Pixies-Album ohne Black Francis. Die zwölf komprimierten Songs haben weibliche Qualitäten. Dort wo ihnen der nervöse Wahnsinn und der kompromißlose Druck fehlen, mogeln sich beschwörend sanft Gefühle ins Unterbewußtsein. Die Ruhe im Sturm schafft Freiheit für fröhliche Melodien wie „Fortunately Gone“ und für das hypnotische Beatles-Cover „Happiness Is A Warm Gun“. Natürlich haben die Breeders nach wie vor ihren Platz als hauptberufliche Mitglieder in ihren Stammbands. Doch Lust und Laune bringende Seitensprünge wie dieser sorgen bisweilen für Würze im gewohnten Band-Leben.
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