Cold Chisel – First Album, Breakfast At Sweethearts, East

Ausgerechnet fünf Australier machten sich schon 1979 im Song „Dresden“ das leidvolle Ende der Stadt des Zwingers und der Semper-Oper musikalisch zu eigen – ein untrügliches Indiz dafür, daß Jim Barnes, Ian Moss, Don Walker, Phil Small und Steve Prestwich von der ersten Stunde an konsequent über den engen Horizont des rauhbeinigen Pub-Rock hinausblickten. Und sie verleibten viele erfrischende Elemente ihrem Stil-Arsenal ein. Dazu gehörten Reggae-Spuren ebenso wie Soft-Pop-Flair, R & B-Intervalle und Hardrock Marke AC/DC. Vor allem die dreckige, schweißtriefende Röhre des Sängers Jim Barnes verlieh den Chisel-Songs genau die richtige Dosis kantiger Bodennähe, dank derer sie sich bereits mit dem FIRST ALBUM (1978) auf internationaler Ebene etablierten. BREAKFAST AT SWEETHEARTS (1979) und EAST (1980) festigten die weltweite Anerkennung und bescherten dem Quintett einige kleine bis mittlere Hits, darunter auch den Dauerbrenner „My Baby“. Doch allen Kursgewinnen zum Trotz löste sich der durchaus erfolgversprechende Traum der Aussies von Ruhm und Ehre Anfang der 80er Jahre in Wohlgefallen auf. Einzig Jim Barnes gelang 1986 der erfolgreiche Sprung ins Solo-Lager.