Nick Kamen – Move Until We Fly
Peinlich, das! Waschsalon-Darling und Madonna-Lover Nick Kamen hat sich aufs kreative Glatteis begeben und ist ausgerutscht. Der Album-Opener „I Promised Myself“, gleichzeitig die erste Single, stammt aus der höchsteigenen Feder des US-Narziß. Und sie ist so fürchterlich mißlungen, daß sich das ganze Album nicht von diesem Tiefschlag erholt: Euro-Disco banalster Machart mit der Sensibilität einer schlecht programmierten Drum-Machine aus Ost-Taiwan und dem diskreten Charme eines Kinderzimmer-Demos. Nicht einmal mehr die teenfreundliche Naivität eines Songs wie „Each Time You Break My Heart“ läßt sich hier aufspüren. Und wenn sich der modelnde Möchtegern-Charismatiker mit Profilneurose dann an Klassikern der Black Music wie Curtis Mayfields „Um, Um, Um, Um, Um, Um,“ oder Edwin Starrs „Oh How Happy“ vergeht, schwinden die letzten Sympathien. Für Kids, denen ein gut gestyltes Cover und ein hübscher Kopf drauf ausreichen, mag dieses Machwerk passen. Sinnsucher sollten Vorsicht walten lassen.
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